Was bedeutet ‚Wertschätzung der Mitarbeiter‘?
Bei der Anerkennung oder Wertschätzung der Mitarbeiter geht es darum, die harte Arbeit und die Leistungen der Mitarbeiter und Teams in einem Unternehmen anzuerkennen. Wertschätzung ist jedoch mehr als ein Lob für erbrachte Leistungen. Sie bezieht sich vielmehr auf die gesamte Person anstatt lediglich auf die wirtschaftlichen Aspekte eines Mitarbeiters.
Fühlt sich ein Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz nicht wertgeschätzt, kommt es zu Unzufriedenheit. Die Folgen davon sind Demotivation und mitunter sogar Gedanken über einen Jobwechsel. Zufriedene Mitarbeiter starten hingegen mit Energie in den Tag und verbreiten nicht nur innerhalb des Arbeitsumfeldes einen positiven Eindruck von ihrem Arbeitgeber.
Was sind die Vorteile von Mitarbeiteranerkennung?
Die Wertschätzung von Mitarbeitern bringt zahlreiche Vorteile sowohl für Unternehmen als auch Mitarbeiter mit sich:
- Hohes Maß an Engagement aufrechterhalten
- Spitzenkräfte an das Unternehmen binden
- Produktivität steigern
- Mitarbeiter sind glücklicher
- Gegenseitiges Vertrauen wächst
Hohes Maß an Engagement aufrechterhalten
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Anerkennung von Managern dabei hilft, das Mitarbeiterengagement aufrechtzuerhalten. Denn oftmals sinkt bei Mitarbeitern, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, mit der Zeit die Motivation. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Unternehmen verlassen.
Bekommen Mitarbeiter Anerkennung für ihre gute Arbeit oder positive Verhaltensweisen, führt dies zu einer höheren Motivation der Leistungsträger. Zufriedene Arbeitnehmer bleiben wiederum langfristig im Unternehmen.
Spitzenkräfte an das Unternehmen binden
Bekommen Mitarbeiter Anerkennung für ihre gute Arbeit oder positive Verhaltensweisen, führt dies zu einer höheren Motivation der Leistungsträger. Zufriedene Arbeitnehmer bleiben wiederum langfristig im Unternehmen. Dies ist entscheidend, da es nicht nur zeitintensiv ist, an Spitzentalente heranzukommen, sondern auch teuer, sie einzustellen.
Produktivität steigern
Nichts ist so motivierend wie das Gefühl, eine Aufgabe gemeistert zu haben und von anderen dafür Wertschätzung zu erhalten. Laut SHRM (Society for Human Resource Management) geben 79 Prozent der Mitarbeiter an, dass Anerkennung sie härter arbeiten lässt. 78 Prozent bestätigen, dass sie sie produktiver macht.
Mitarbeiter sind glücklicher
Mitarbeiter möchten das Gefühl haben, dass sie zu den Organisations- und Teamzielen beitragen. Wenn Manager und Führungskräfte sich die Zeit nehmen, Mitarbeitern zu zeigen, welchen messbaren Einfluss sie auf das Unternehmen haben, fühlen sie sich wertgeschätzt. Ein gutes Gefühl bei der Arbeit ist ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Glücksgefühlen – sowohl bei als auch abseits der Arbeit.
Die Mitarbeiterwertschätzung verbindet die Menschen auf natürliche Weise enger miteinander und gibt ihnen das Gefühl, ein angesehenes Mitglied des Teams zu sein.
- 70 Prozent der Mitarbeiter sagen, dass Wertschätzung am Arbeitsplatz die emotionale Verbundenheit mit ihren Kollegen erhöht.
- 70 Prozent geben an, dass Mitarbeiterwertschätzung sie auch im Privatleben glücklicher macht.
Gegenseitiges Vertrauen wächst
Nicht nur Vertrauen in die Mitarbeiter ist der Schlüssel, um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Umgekehrt ist Vertrauen in die Führungsetage genauso wichtig. Denn Mitarbeiter empfinden unter geschätzten Vorgesetzten unsichere Zeiten als weniger herausfordernd – das hat sich insbesondere während der Corona-Pandemie herausgestellt.
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Jetz downloadenWelche Arten der Mitarbeiterwertschätzung gibt es?
Bei der Anerkennung am Arbeitsplatz lässt sich zwischen verschiedenen Herangehensweisen und Formen des Feedbacks unterscheiden. Beispiele sind:
- Sofortige Rückmeldung
- Informelle Mitarbeiterwertschätzung
- Formelle Mitarbeiterwertschätzung
Was hinter den einzelnen Formen der Wertschätzung für Mitarbeiter steckt, lässt sich im Folgenden nachlesen.
Sofortige Rückmeldung
Ein sofortiges Feedback hilft, eine Kultur der Wertschätzung unter Mitarbeitern zu fördern. Unmittelbare Vorgesetzte oder direkte Kollegen sollten sofortige Rückmeldung geben. Denn sie kennen die Arbeit des Mitarbeiters und können diese am besten einschätzen.
Beispiele können sein:
- Persönliche Danksagung für gute Arbeit oder beständig hohe Leistung
- Senden einer persönlichen Notiz via Mail, über das unternehmensinterne Chat-Programm oder den Messenger
Informelle Anerkennung von Mitarbeitern
Informelle Mitarbeiteranerkennung dient dazu, die Motivation während großer Aufgaben oder langen Projekten aufrechtzuerhalten. Sie erfolgt ad hoc und kommt normalerweise von einem Team- oder Projektleiter. Diese Art der Mitarbeiterwertschätzung sollte in einem angemessenen Verhältnis zu den erreichten Meilensteinen stehen.
Beispiele hierfür können sein:
- Den jeweiligen Mitarbeiter bei einer E-Mail an den Chef mit in die Grußformel setzen, um ihm den Stellenwert (der Arbeit) des Mitarbeiters zu verdeutlichen.
- Team-Mittagessen
Formelle Anerkennung der Mitarbeiter
Die formelle Mitarbeiteranerkennung hat festgelegte Kriterien, die an alle Mitarbeiter klar kommuniziert werden. Sie orientieren sich an bestimmten Unternehmenszielen und -werten. In der Regel präsentiert eine Führungskraft diese formelle Mitarbeiterwertschätzung öffentlich. Sie dient dazu, Leistungen anzuerkennen, von deren positivem Effekt die gesamte Organisation profitiert.
Ein Beispiel dafür ist die jährliche „Just do it“-Auszeichnung von Amazon, mit der Mitarbeiter öffentlich gewürdigt werden, die sich mit Herz und Seele für Innovationen im Namen der Kunden einsetzen. Die Empfänger erhalten die begehrte Nike-Trophäe in Form eines Turnschuhs, auf die der Preisträger stolz sein kann und die seine Kollegen motiviert.
Wie die Wertschätzung der Mitarbeiter im Unternehmen nicht ablaufen sollte
In vielen deutschen Unternehmen ist Mitarbeiterwertschätzung noch kein großes Thema. Oft fehlen innovative Ansätze dafür. Daher gibt es einige Formen von Mitarbeiteranerkennung, die Mitarbeiter weder motivieren noch zu produktiverem Arbeiten anregen. Folgende Arten der der Wertschätzung der Mitarbeiter lassen sich noch ausbauen.
Das einfache Bedanken unter Kollegen
Es ist grundsätzlich positiv zu bewerten, dass sich Mitarbeiter gegenseitig für geleistete Hilfestellungen und Support danken. Allerdings ist dieser Dank als flüchtig zu bewerten, denn es sind Danksagungen, die nicht im Gedächtnis bleiben. Zwar gehören sie zu einem kollegialen Miteinander, sie motivieren Kollegen aber nicht. Ihre Leistung dringt in diesem Zusammenhang nicht zu Vorgesetzten durch und ist auch kein Thema im nächsten Feedback-Gespräch – und dient damit nicht als Basis für Beförderungsentscheidungen.
Das generelle „Danke“ auf der Weihnachtsfeier
Natürlich ist gerade die Weihnachtsfeier ein passender Anlass, um das vergangene Geschäftsjahr Revue passieren zu lassen und den Mitarbeitern für ihre Arbeit zu danken. Das ist auch grundsätzlich eine Maßnahme, die gutzuheißen ist. Allerdings ist diese Danksagung unpersönlich und nicht auf den Einzelnen zugeschnitten. Dadurch werden herausragende, individuelle Leistungen nicht gebührend gewürdigt. Die Weihnachtsdankesrede ist grundsätzlich positiv zu beurteilen, sie darf jedoch nicht die einzige Feedback-Maßnahme sein.
Das gezwungene „Danke“ im Feedback-Gespräch
Das Feedback-Gespräch ist für viele Vorgesetzte der geeignete Ort, um sich für geleistete Arbeit beim Teammitglied zu bedanken. Diese Situation ist jedoch sehr formell. Daher nimmt der Mitarbeiter die Danksagung nicht unbedingt als Mitarbeiterwertschätzung an, sondern eher als Teil der Gesprächsagenda – und somit als Plattitüde. Häufig hat der Dank damit keinen motivierenden Charakter und regt nicht zur Steigerung der Produktivität an.
Die vergessene Danksagung
Egal, ob zwischen Kollegen oder vom Vorgesetzten an sein Teammitglied – ein vergessenes Danke ist wohl der Worst Case. Dieser Fall ist demotivierend und ein möglicher Grund für sinkende Leistungsbereitschaft und steigende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.
Wie können Vorgesetzte Mitarbeitern ihre Wertschätzung am besten zeigen?
Bei der Anerkennung von Mitarbeitern geht es nicht nur darum, eine Notwendigkeit hinter sich zu bringen, sondern einem Mitarbeiter echte Wertschätzung entgegenzubringen. Anerkennungsbemühungen müssen daher wohlüberlegt sein und eine aufrichtige emotionale Verbindung zwischen Mitarbeitern und (Vertretern) der Organisation schaffen.
Konkret mit Lob sein
Vorgesetzte sollten Mitarbeitern kommunizieren, was sie an ihrem Beitrag zum Unternehmen schätzen. Dabei ist es wichtig, so konkret wie möglich zu sein und zu erklären, warum ihre Arbeit herausragend ist.
Lob auf die richtige Art und Weise geben
Um aussagekräftig zu sein, muss die Anerkennung dem bevorzugten Stil einer Person entsprechen. Nicht jeder möchte unter mitreißendem Applaus auf die Bühne gebracht werden. Vorgesetzte müssen ihre Leute kennenlernen und herausfinden, was sie motiviert.
Ehrliches Interesse bekunden
Menschen erkennen normalerweise, wenn Interesse von Herzen kommt oder es geheuchelt ist. Deswegen ist es wichtig, dass Vorgesetzte ehrliches Interesse bekunden, z. B. nach Vorlieben oder dem Leben des Mitarbeiters – und nicht nur, wenn gerade ein großes Projekt fertigzustellen ist.
Die Wertschätzung von Mitarbeitern sollte nachvollziehbar und messbar sein. Daher müssen Arbeitgeber mitteilen, welche Kriterien für die Mitarbeiteranerkennung gelten. Diesen Kriterien müssen sich die Arbeitnehmer bewusst sein und die Formen der Wertschätzung als sinnvoll erachten. Diese Überlegungen sind entscheidend, damit Anerkennung – wenngleich in ihrer Form persönlich – nachvollziehbar und bis zu einem bestimmten Punkt messbar wird.
Die Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Wie sie über das Unternehmen denken und reden, hat reale und messbare Auswirkungen für die Brand. Fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und anerkannt, hilft das nicht nur bei der Mitarbeiterbindung, sondern auch bei Engagement und Produktivität – und letztlich bei den Unternehmenszielen.
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