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Incentives: Anreizsysteme für Mitarbeiter schaffen

Lesezeit: 9 Minuten
Incentives können dazu beitragen, die Motivation Ihrer Mitarbeiter zu steigern und ihre Leistung zu verbessern. Um sie so effektiv wie möglich zu gestalten, empfiehlt es sich, Ihr Anreizsystem auf die Prioritäten und Werte Ihrer Mitarbeiter abzustimmen. Welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie im Folgenden.

Was sind Incentives?

Das Wichtigste zuerst: Was sind Incentives (dt.: Anreize) für Mitarbeiter? Dabei handelt es sich um Belohnungen, die der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern gewährt, um sie zu motivieren und ihre Leistungen anzuerkennen. Incentives können in verschiedenen Formen erfolgen, darunter:

  • Geschenke
  • Gewinnbeteiligung
  • Veranstaltungen und Erlebnisse
  • Zusätzliche Sozialleistungen, z. B. betriebliche Altersvorsorge
  • Finanzierung oder Rückerstattung von Studiengebühren
  • Teamveranstaltungen und Feierlichkeiten

Ein Anreizsystem soll ein positives Arbeitsumfeld schaffen und das Engagement und die Leistung der Mitarbeiter fördern.

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Incentives vs. Mitarbeiter-Benefits: Wo liegt der Unterschied?

Sind Anreize für Arbeitnehmer also dasselbe wie Benefits? Nicht ganz. Beide können sich positiv auf die Leistung der Mitarbeiter, die Arbeitsmoral, die Mitarbeiterbindung und die Talentakquise auswirken. Es gibt jedoch ein paar wesentliche Unterschiede:

Mitarbeiter-Benefits

Im Allgemeinen gewähren Arbeitnehmer ihren Mitarbeitern Benefits unabhängig von ihrer Leistung. Sie dienen dazu, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und einen Mehrwert für die Mitarbeiter zu schaffen. Benefits tragen auch dazu bei, die Unternehmenskultur zu gestalten oder zu stärken und die Arbeitsbeziehungen durch gemeinsame positive Erfahrungen zu bereichern. In der Regel sind sie von den monetären Anreizen, d. h. dem Gehalt und den Prämien, getrennt.

Incentives für Mitarbeiter

Incentives sind in der Regel an die Leistung gebunden. Sie schaffen Anreize für die Mitarbeiter, sich so zu verhalten, wie es der Arbeitgeber wünscht. Es kann sich dabei sowohl um materielle als auch um immaterielle Anreize handeln. Incentives sind selektiv, d. h. sie werden nur bestimmten Mitarbeitern gewährt, und sie sind an den Beitrag der Mitarbeiter zu den Unternehmenszielen geknüpft.

Welche Anreizsysteme gibt es?

Es gibt verschiedene gängige Arten von Incentive-Systemen. Sie lassen sich in folgende Bereiche unterteilen:

  • monetäre materielle Anreize
  • nicht-monetäre immaterielle Anreize

Beide Anreizsysteme haben ihre Vor- und Nachteile, einen gemeingültigen richtigen Ansatz gibt es nicht. Um die Motivation, das Engagement und die Bindung der Mitarbeiter zu optimieren, ist in erster Linie wichtig, die Incentives individuell auf die entsprechenden Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse zuzuschneiden.

Monetäre Anreize

Materielle bzw. monetäre Anreize sollen Mitarbeiter zu besseren Leistungen motivieren. Für besonders gute Arbeit erhalten sie Geld oder geldwerte Vorteile. Folgende Incentives sind in diesem Zusammenhang beliebt:

Ziele für Mitarbeiter

Bei dieser Art von Anreizsystemen erhalten die Mitarbeiter eine Belohnung, wenn sie ein Ziel erreichen, z. B. einen Schwellenwert für den erzielten Umsatz oder eine bestimmte Anzahl erledigter Aufgaben. Verkaufsprovisionen sind ein Beispiel für diese Art von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen und werden häufig in bar ausgezahlt.

Bonusprogramme

Geldprämien sind eine Form von Incentives, die Mitarbeiter für ihre Leistung innerhalb eines bestimmten Zeitraums, in der Regel eines Kalenderjahres, erhalten. Diese Anreizprogramme können diskretionär sein – was bedeutet, dass die Entscheidung über die Gewährung von Boni auf der subjektiven Einschätzung höherer Mitarbeiter beruht – oder nicht diskretionär, d. h. sie sind an bestimmte Leistungen gebunden. Der Leistungslohn ist ein Beispiel für ein nicht-diskretionäres Bonusprogramm.

Gewinnbeteiligung

Ein Anreizsystem mit Gewinnbeteiligung bedeutet, dass die Mitarbeiter davon profitieren, wenn das Unternehmen floriert. Die Gewinne werden unter den Mitarbeitern nach vorher festgelegten Regeln aufgeteilt, die unter anderem das Dienstalter und die Dauer der Betriebszugehörigkeit berücksichtigen können.

Aktienoptionen

Das Angebot von Unternehmensanteilen an die Mitarbeiter ist zu einer beliebten Form von Incentives für Mitarbeiter geworden, insbesondere in schnelllebigen Branchen wie der Technologiebranche. Da es in der Regel einige Zeit dauert, bis die Aktien oder Aktienoptionen unverfallbar werden, kann dies dazu beitragen, Mitarbeiter zu halten, die auf eine potenziell große finanzielle Belohnung warten wollen. Zudem lässt sich so insbesondere bei Führungskräften das Interesse an einem langfristigen Wachstum des Unternehmens fördern, anstatt sich nur auf kurzfristige Gewinne zu konzentrieren.

Punktuelle Belohnungen

Hierbei handelt es sich um Gesten, die Leistungsträger als Reaktion auf eine besonders gute Leistung bei einer Aufgabe oder einem Projekt erhalten. Sie sind eindeutig an ein einzelnes Ereignis gebunden. Selbst wenn Mitarbeiter sie nicht erwarten, so kann allein das Wissen, dass sie als Teil des Anreizsystems möglich sind, ihre Motivation steigern.

Retention-Boni

Hierbei handelt es sich um Geldprämien, die Leistungsträgern als Gegenleistung dafür angeboten werden, dass sie für einen bestimmten Zeitraum im Unternehmen bleiben. Zahlungen zur Bindung von Mitarbeitern sind zwar keine langfristige Lösung, aber eine beliebte Taktik.

Nicht-monetäre Anreize

Obwohl materielle Anreize nach wie vor sehr beliebt sind, gibt es noch viele andere Ideen für Incentives für Mitarbeiter, die Unternehmen in ihr Belohnungsprogramm aufnehmen können. Dazu gehören:

Erlebnisse als immaterielle Incentives

Ein besonderes Erlebnis, das vom Unternehmen zur Verfügung gestellt und in vielen Fällen sogar organisiert wird, ist eine gute Möglichkeit, Mitarbeiter zu belohnen. Dabei kann es sich um ein Essen in einem Fünf-Sterne-Restaurant, einen Wellness-Aufenthalt oder einen Tagesausflug handeln. Derartige Erlebnisse können Mitarbeiter unter Umständen stärker motivieren als der Gedanke an Geldprämien.

Öffentliche Anerkennung

Die öffentliche Anerkennung eines Mitarbeiters schafft Anreize für positive Verhaltensweisen im gesamten Team, da es ein Streben nach einer Belohnung ihrer eigenen Arbeit erzeugt. Dabei geht es nicht darum, Leistungsträger vor versammelter Belegschaft auf eine Bühne zu bitten und möglicherweise in Verlegenheit zu bringen. Eine unauffälligere Form wie eine Erwähnung in den sozialen Medien oder in einem unternehmensinternen Newsletter genügen vollkommen.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten

Incentives in Form von Fort- und Weiterbildungen können Mitarbeiter dazu motivieren, Fähigkeiten zu erlernen, die sie später bei ihrer Arbeit anwenden können. Es kann auch dazu beitragen, das Engagement der Mitarbeiter zu steigern, da sich ihnen auf diese Weise Aussichten auf berufliche Weiterentwicklung bieten.

5 Schritte zu einem effektiven Incentive System

Um ein erfolgreiches Anreizsystem zu kreieren, ist es hilfreich, die folgenden Schritte zu befolgen.

1. Ziele definieren

Was soll das Anreizsystem für das Unternehmen bewirken? Soll es zum Beispiel die Arbeitsmoral der Mitarbeiter verbessern, sie zu härterem Arbeiten anspornen, ihre Produktivität steigern? Soll sie dazu dienen, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, um mehr qualifizierte Bewerber anzuziehen? Ist die Mitarbeiterzufriedenheit Teil des Plans? Wie sieht es mit der Motivation der Mitarbeiter aus?

Die Festlegung der Unternehmensziele hilft letztendlich, die Wirksamkeit des Programms in der Zukunft zu messen. Wenn Arbeitgeber in der Lage sind, den ROI für ihre Incentives nachzuweisen, können sie sicherstellen, dass sie diese langfristig beibehalten können.

2. Werte und Bedürfnisse der Mitarbeiter kennen

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Auswahl von Incentives für Mitarbeiter ist es, herauszufinden, was sie schätzen und was sie am meisten motiviert. Dies ist von Unternehmen zu Unternehmen und natürlich auch von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich. Eine einheitliche Lösung zu präsentieren, ist also schier unmöglich. Im besten Fall schnüren Arbeitgeber ein flexibles Paket, bei dem die Mitarbeiter ihre eigenen Optionen aus einem Menü von Leistungen auswählen können.

Eine Mitarbeiterbefragung ist ein nützliches Instrument, um Meinungen von Arbeitnehmern über die monetären und nicht-monetären Anreize einzuholen, die sie als attraktiv und motivierend empfinden.

3. Optionen abwägen

Ist die Meinung der Mitarbeiter eingeholt, ist es an der Zeit, über die praktischen Aspekte der Durchführung des Anreizsystems nachzudenken. An dieser Stelle gilt es die Kosten zu berechnen, um sicherzustellen, dass der Plan langfristig tragfähig ist. Neben monetären Anreizen sind hier auch die nicht-monetären Anreize in Betracht zu ziehen.

4. Feedback einholen

Es ist stets sinnvoll, Mitarbeiter-Feedback zu den möglichen Incentives einzuholen. Mithilfe von Instrumenten wie der Conjoint-Analyse können Arbeitgeber das für sie am besten geeignete Paket von Optionen zu den geringsten Kosten für ihr Unternehmen eingrenzen. Die Conjoint-Analyse ermöglicht es den Befragten, verschiedene Optionen gegeneinander abzuwägen. Dies hilft dabei, zu ermitteln, welche Elemente eines Pakets von den Mitarbeitern als am wertvollsten angesehen werden, unabhängig davon, wie viel Geld die Belohnungen das Unternehmen kosten werden.

5. Incentive-Programm pflegen und aktualisieren

Im Laufe der Zeit werden sich die Prioritäten der Mitarbeiter ändern und verschiedene Incentives werden mehr oder weniger attraktiv sein. Möglicherweise stehen neue Optionen zur Verfügung, oder die Erwartungen der Mitarbeiter ändern sich. Es ist wichtig, immer wieder Rückmeldungen zu dem bestehenden Anreizsystem einzuholen, um es aktualisieren zu können und zu ermitteln, was für die individuellen Teams am effektivsten ist. Auf diese Weise können Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre Incentives für die Mitarbeiter so effektiv wie möglich bleiben und sie den besten Gegenwert für ihre Investition erhalten.

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