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ESG (Environmental, Social and Governance): Bedeutung, Vor- und Nachteile

Lesezeit: 11 Minuten
Die gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte machen deutlich: ESG (Environmental, Social and Governance) gewinnt immer stärker an Bedeutung. Das allgemeine Bewusstsein für unsere Umwelt und unser soziales Umfeld ist gewachsen. Organisationen mit einem guten ESG-Management machen den Unterschied: für den Planeten, für die Mitarbeiter und für das gesamte Unternehmen. Gut durchdachte ESG-Praktiken machen auch die Investoren auf Unternehmen aufmerksam. Was bedeutet ESG und wie lässt es sich zum Wohle aller nutzen?

Was ist ESG?

ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Führung. Es umfasst mehrere Standards, die messen, wie die Aktivitäten einer Organisation zu einer nachhaltigen, tragfähigen Entwicklung beitragen und wie diese Organisation ihre negativen Auswirkungen auf den Planeten, ihre Mitarbeiter und sich selbst minimiert.

Der ESG-Score misst zudem die Transparenz und Rechenschaftspflicht einer Organisation und bildet den Rahmen, um festzustellen, ob das Unternehmen finanziell lebensfähig und stabil ist.

ESG-Überlegungen sind:

  • Wie sehr kümmert sich die Organisation um Umweltbelange?
  • Wie gut reflektiert und unterstützt sie die Gesellschaft?
  • Wie gut funktioniert die Führung der Organisation?

ESG deckt eine Vielzahl von Themen innerhalb der Kategorien Environmental, Social und Governance ab:

Umwelt Soziales Führung
Klima Arbeitsbedingungen Organisationsethik
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen (THG) Chancengleichheit Vergütung von Führungskräften
Kohlenstoffemission aus fossilen Brennstoffen Gerechte Löhne Vielfalt und Struktur des Verwaltungsrats
Ressourcenknappheit Beziehungen zu den Mitarbeitern Vielfalt und Struktur des Managements
Abfallwirtschaft und Umweltverschmutzung Vielfalt, Gleichberechtigung, Einbeziehung und Zugehörigkeit der Mitarbeiter (DEIB) Bestechung und Korruption
Wasser- und Energieeffizienz Menschenrechte Politische Beiträge und Lobbying
Abholzung Gesundheit und Sicherheit Investitionsentscheidungen
Verlust der biologischen Artenvielfalt Steuerstrategie
Tierschutz Compliance und Sorgfaltspflicht

Bei ESG handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Corporate Social Responsibility (CSR): CSR bezeichnet die Art und Weise, wie einzelne Unternehmen ihre Organisation nachhaltig führen, z. B. durch interne Umweltinitiativen und gemeinnützige Aktionen.

ESG hingegen wirft einen tieferen Blick auf die oben genannten Faktoren und bewertet Organisationen, um zu entscheiden, ob sie aus Wachstums-, Nachhaltigkeits- und Risikoperspektiven eine Investition wert sind.

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Was sind ESG-Investitionen?

ESG-Investitionen sind auch bekannt als:

  • nachhaltiges Investieren
  • sozial verantwortliches Investieren
  • Impact Investing
  • ethisches Investieren

ESG-Fonds sind Investmentfonds, die sich nach ökologischen, sozialen und Governance-Grundsätzen einstufen lassen. Es handelt sich bei ihnen also nicht um Einzelaktien.

Auf den Kapitalmärkten haben institutionelle Anleger den Wert sozial verantwortlicher Investitionen erkannt. Und auch die Verbraucher haben ihr Verhalten im Sinne der Nachhaltigkeit geändert. Sie wollen umweltfreundlichere Entscheidungen treffen, mehr recyceln und weniger Ressourcen verschwenden. Sie interessieren sich zunehmend für soziale und ökologische Kriterien.

ESG-Investitionen haben infolgedessen einen enormen Aufschwung erlebt. Sie konzentrieren sich auf die Auswahl von Unternehmen, die sich diesen nachhaltigen, verantwortungsvollen und transparenten Praktiken verschrieben haben, und fügen sie dem Anlageportfolio hinzu.

Warum sind ESG-Investitionen wichtig?

Die Zeiten, in denen Organisationen tun und lassen konnten, was sie wollten, ohne die Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung zu bedenken, sind vorbei. Heute wird ein Unternehmen nicht nur daran gemessen, was, sondern auch wie es agiert. Die Investmentbranche erwartet mittlerweile von einem Unternehmen, dass es umwelt- und ressourcenschonend vorgeht. Für viele Mitarbeiter, Kunden und Verbraucher gilt dieser Faktor bereits als nicht verhandelbar.

Die Tatsache, dass klimawandelbedingte Wetterereignisse Unternehmen bis 2026 voraussichtlich 1,3 Billionen Dollar kosten werden, hat viele Investoren dazu veranlasst, das ESG-Management höher zu priorisieren.

Viele Unternehmen engagieren sich mittlerweile für Nachhaltigkeit, nicht nur, weil es das Richtige für die Umwelt und die Gemeinschaft ist, sondern auch, weil es langfristig für den wirtschaftlichen Erfolg sinnvoll ist. Wenn Organisationen der Konkurrenz voraus sein und zum Gemeinwohl beitragen wollen, müssen sie ESG-Maßnahmen einführen.

Im Jahr 2020 haben die folgenden Organisationen ESG-Initiativen eingeführt:

  • 88 % der börsennotierten Unternehmen
  • 79 % der durch Risikokapital und privates Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen
  • 67 % der Organisationen in Privatbesitz

ESG-Fonds unterscheiden sich von herkömmlichen Fonds durch:

  • ständige Überwachung der Leistung zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Organisation
  • Messung finanzieller Leistung und Stabilität am Markt
  • Investment in Branchen und Organisationen, die alle ESG-Kriterien erfüllen

Wie funktioniert ESG?

Moderne Investoren verlassen sich nicht mehr auf die Bilanz eines Unternehmens, um den Unternehmenswert zu schätzen. ESG-Überlegungen bieten eine viel umfassendere Sicht auf nicht-finanzielle Faktoren wie Risiken und Chancen, die in der Bilanz nicht abgebildet werden können. Da jedes Unternehmen einzigartig ist, wäre es unmöglich, vergleichbare ESG-Profile für alle Unternehmen und Branchen zu erstellen. Hier kommen die ESG-Scores ins Spiel.

Was sind ESG-Scores?

So wie die Kreditwürdigkeit einer Person anzeigt, wie solvent sie finanziell ist, bewerten ESG-Scores, wie robust ein Unternehmen gegenüber ESG-Risiken ist.

ESG-Analysen berücksichtigen jene Umwelt-, Sozial- und Führungsrisiken, die in der traditionellen Finanzanalyse keine Rolle spielen: Gesundheit und Sicherheit, DEI, Energieverbrauch usw. Obwohl diese Risiken erhebliche finanzielle Auswirkungen haben, wurden sie traditionell zugunsten der Gewinn- und Verlustrechnung vernachlässigt.

Mittlerweile ist es jedoch möglich, alle Umwelt-, Sozial- und Führungsfaktoren zusammen zu bewerten und ein Rating zu erstellen, das ESG-Investoren zusammen mit der Finanzanalyse für ihre Investitionsentscheidungen nutzen können.

Was ist ein guter ESG-Score?

Es gibt zwar mehrere ESG-Rating-Systeme, aber zwei der bekanntesten sind die Bloomberg ESG-Scores, die Unternehmen auf einer Skala von 1 (schlechteste) bis 100 (beste) einstufen, und das MSCI ESG Rating, das eine regelbasierte Methode verwendet, um Branchenführer und Nachzügler zu identifizieren.

Das MSCI ESG Rating misst, inwieweit ein Unternehmen ESG-Risiken ausgesetzt ist und wie gut es diese Risiken managt. Die Bewertungen reichen von führend (AAA, AA)  über durchschnittlich (A, BBB, BB) bis hin zu den Nachzüglern (B, CCC). Sie bewerten auch Aktien und festverzinsliche Wertpapiere, Kredite, Investmentfonds, ETFs und Länder.

Was die Optionen von Drittanbietern betrifft, so reichen die meisten ESG-Bewertungsmethoden laut InfoGrid von 1 (schlechteste) bis 100 (beste), wobei Organisationen als „gut“ gelten, die 70 und mehr Punkte erreichen. Andere verwenden einen buchstabenbasierten Scoring-Mechanismus.

Eine Aufschlüsselung der ESG-Scores könnte wie folgt aussehen:

  1. Hervorragend: eine Punktzahl von 70+ – die Organisation befolgt alle ESG-Best-Practices und hat, wenn überhaupt, nur wenige interne oder externe Risiken.
  2. Gut: Die Organisation befolgt die ESG-Best-Practices und hat nur geringe Auswirkungen auf Menschen und Umwelt.
  3. Durchschnittlich: Es ist unwahrscheinlich, dass die Organisation die ESG-Benchmarks oder -Ziele erreicht.
  4. Schlecht: Eine Punktzahl von weniger als 50 bedeutet, dass die Organisation keine bewährten ESG-Praktiken anwendet, wahrscheinlich negative Auswirkungen auf den Planeten hat und ihre Mitarbeiter oder Lieferanten nicht gut behandelt.

Wie hoch ist die Rendite von ESG-Investitionen (ROI) für Unternehmen?

Wenn sich Anlagespezialisten für sozial verantwortliche ESG-Investitionen entscheiden, stellen sie bald fest, dass ESG-Fonds in vielerlei Hinsicht eine gesunde finanzielle Rendite bieten:

  • Mehr Kunden: Laut einer Forbes-Studie bevorzugen 62 % der Kunden der Generation Z nachhaltige Marken, und 87 % der Verbraucher gaben an, dass sie ein Produkt kaufen würden, weil sich ein Unternehmen für ein Thema einsetzt, das ihnen am Herzen liegt.
  • Gesteigerte(r) Markenbekanntheit und Markenwert: Laut Daten von Bain & Organisation erzielten die Marken, die bei der Nachhaltigkeit am besten abschnitten, ein fünfmal höheres Umsatzwachstum als die, die am schlechtesten abschnitten.
  • Mehr Umsatzwachstum: Immer mehr Menschen legen bei Investitionen großen Wert auf Nachhaltigkeit, eine gute Unternehmensführung sowie soziale Verantwortung. Durch den Aufbau eines guten ESG-Rufs können Unternehmen mehr B2B- und B2C-Kunden anziehen.
  • Bessere Employee Experience: Unsere Untersuchungen zeigen, dass Engagement, Integration und Wohlbefinden deutlich höher sind, wenn Mitarbeiter die ESG-Maßnahmen eines Unternehmens als positiv wahrnehmen. Um nachhaltig zu sein, müssen Unternehmen dafür sorgen, dass sich ihre Mitarbeiter nicht nur in ihrer Rolle sicher fühlen, sondern auch stolz auf die Organisation sind, für die sie arbeiten.

Das Für und Wider von ESG

Vorteile von ESG Nachteile von ESG
Nachhaltige Fonds erzielen genauso gute, wenn nicht sogar bessere Renditen als traditionelle Fonds. Es gibt kein ESG-Handbuch, die Maßnahmen sind individuell auf das Unternehmen zuzuschneiden. Dies erfordert wohlüberlegte Entscheidungen und Strategien.
Nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen mit hohen ESG-Scores ziehen mehr Kunden an. ESG muss authentisch und einheitlich sein . Unternehmen, die ESG nur als Marketing-Trick benutzen und ihre Geschäftsstrategie nicht danach ausrichten, werden keine Erfolge verzeichnen.
ESG-Investitionen fördern weitere Investitionen in ethische Verfahren. Auch wenn ESG-Organisationen an der Börse oft eine gute Performance aufweisen, ist dies nicht immer garantiert
ESG-orientierte Unternehmen schneiden am Aktienmarkt oft besser ab. Sie gehen längerfristig kalkulierte Risiken ein und sind für die Anleger sicherer. Die Gebühren für ESG-Fonds sind höher als bei herkömmlichen Fonds, da die Fondsmanager mehr ESG-Research durchführen müssen. ESG-Faktoren sind selten direkt mit den Finanzdaten verknüpft, was einen hohen Zusatzaufwand bedeutet.
Unternehmen mit guten ESG-Praktiken können langfristig Kosten sparen, z. B. für Betrieb und Einstellung.

Qualtrics XM als Schlüssel zum ESG-Erfolg

Der erste Schritt zu einer erfolgreichen ESG-Strategie: Listening. Um gezielte Maßnahmen ergreifen und die Erfahrungen der wichtigsten Stakeholder verbessern zu können, ist es essenziell, möglichst viele Informationen zu deren Perspektiven und Beweggründen zu sammeln. Dies funktioniert am besten mithilfe von Erfahrungsmanagement-Plattformen und Listening-Tools.

Qualtrics XM bietet die Standards für einen datengesteuerten Ansatz zur Erfüllung der ESG-Ziele. Wir verwenden die vier Säulen des Weltwirtschaftsforums als Kernmetriken und stimmen die SDG-Ziele und -Vorgaben auf jede dieser Säulen ab:

Säule 1

Planet

Säule 2

Wohlstand

Säule 3

Menschen

Säule 4

Politik

Nachhaltige Entwicklungsziele Nachhaltige Entwicklungsziele Nachhaltige Entwicklungsziele Nachhaltige Entwicklungsziele
  • Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
  • Leben an Land
  • Leben unter Wasser
  • Erschwingliche und umweltfreundliche Energie
  • Klimaschutzmaßnahmen
  • Menschenwürde, Arbeit und Wirtschaftswachstum
  • Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • Qualitative Bildung
  • Kein Hunger
  • Weniger Ungleichheiten
  • Keine Armut
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • Gesundheit und Wohlbefinden
  •  Verantwortungsvolle Produktion und Konsum
  • Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
  • Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Employee XM: Wie nehmen Ihre Angestellten Ihre Handlungen wahr?

Customer XM: Wie nehmen Ihre Kunden Ihre Handlungen wahr?

Brand XM: Wie nimmt der Markt Ihre Handlungen wahr?

ESG-SCORE

Mit der Qualtrics ESG-Lösung können Sie:

  • an einem Ort nachvollziehen, wie Ihr Unternehmen in Bezug auf die wichtigsten Ziele aus der Sicht Ihrer Mitarbeiter, Kunden und Verbraucher abschneidet.
  • erfahren, welche ESG-Aspekte für Ihre Mitarbeiter, Kunden und Verbraucher am wichtigsten sind.
  • herausfinden, wie Sie im Vergleich zu anderen Organisationen abschneiden.
  • die wichtigsten Maßnahmen ermitteln, um einen echten Wandel bewirken und zu Nachhaltigkeit und allgemeinen Verbesserungen beitragen zu können.

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