Warum ist Burnout-Prävention wichtig?
Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 stufen ein Viertel der Arbeitnehmer aus Deutschland ihr Burnout-Risiko als hoch ein. Das Burnout-Syndrom schadet nicht nur ihnen selbst, sondern langfristig auch dem Unternehmen, für das sie arbeiten. Die Gründe dafür sind zahlreich:
- Lange Ausfallzeiten
- Geringere Produktivität
- Geringere Mitarbeitermotivation
- Geringere Mitarbeiterzufriedenheit
- Höhere Mitarbeiterfluktuation
Früher wurde Burnout rein als Problem der Arbeitnehmer betrachtet: Wer in der Arbeitswelt erfolgreich sein wollte, musste sich selbst um seine psychische Gesundheit und seine Work-Life-Balance kümmern. Mehr und mehr findet jedoch ein Umdenken statt. Die Burnout-Prävention wird nun auch zur Aufgabe der Unternehmensleitung. Es gilt, Maßnahmen zu ergreifen, um Burnout unter den Mitarbeitern vorzubeugen.
Was ist Burnout am Arbeitsplatz?
Voraussetzung für die weitere Beschäftigung mit dem Thema Burnout-Prävention ist ein klares Bewusstsein darüber, was genau mit dem Begriff Burnout gemeint ist. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist Burnout im Kontext Arbeit ein Syndrom, das aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz entsteht, der nicht erfolgreich verarbeitet wurde. Es besteht aus drei Dimensionen:
- Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung
- Zunehmende mentale Distanz zur Arbeit; negative oder zynische Gefühle in Bezug auf den eigenen Job
- Eingeschränktes berufliches Leistungsvermögen
Wer unter Burnout leidet, sollte sich mit Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, wie einer Psychotherapie, auseinandersetzen.
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Burnout durch Arbeit: Anzeichen und Ursachen
Wollen Unternehmen eine erfolgreiche Burnout-Prävention durchführen, ist es wichtig, dass sie die Ursachen und Symptome von Burnout im Arbeitskontext identifizieren können.
Anzeichen von Mitarbeiter-Burnout
Um potentielles Burnout zu erkennen, sollten Führungskräfte auf folgende Anzeichen achten:
- Zunahme der Fehlzeiten
- Abnehmende Produktivität
- Häufung von Fehlern
- Zunehmend schlechtes Gedächtnis
- Geringe Motivation bei der Arbeit
- Schlechte Entscheidungen
- Reizbarkeit und übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Feedback
- Zynische und negative Einstellung
- Erschöpfung aufgrund von Schlafproblemen
- Mangelndes Interesse an der Arbeitsplatzkultur
“Ausgebrannte” Mitarbeiter verlieren die Lust, Neues zu lernen oder sich in ihrer Rolle weiterzuentwickeln. Sie schaffen es nicht mehr, jeden Arbeitstag zu überstehen, geschweige denn, sich positiv auf die zukünftige Entwicklung zu konzentrieren. Kein Unternehmen wird florieren, wenn sich seine Mitarbeiter so fühlen.
Ursachen von Burnout am Arbeitsplatz
Verschiedene Umstände können ein Burnout am Arbeitsplatz verursachen. Dazu zählen:
- Zu großes Arbeitsaufkommen
- Schlechtes Zeitmanagement; unrealistische Deadlines
- Mangel an Lob und Anerkennung
- Fehlende Work-Life-Balance
- Konflikte am Arbeitsplatz
- Unklare Erwartungen
- Übertragen von zu viel Verantwortung
Sind diese Ursachen einem Unternehmen bekannt, kann es aktiv Maßnahmen zur Burnout-Prävention ergreifen.
Vorteile von Burnout-Prävention für Arbeitnehmer
Langfristig kann ein Burnout zu Depressionen und einer Arbeitsunfähigkeit führen. Laut dem BKK Gesundheitsreport 2022 sind 18,8 Prozent aller jährlichen AU-Tage in Deutschland auf psychische Störungen zurückzuführen. Auch die auf mentale Erkrankungen zurückzuführenden Frühberentungen steigen immer weiter an und liegen mittlerweile bei 43 Prozent (Deutsche Rentenversicherung Bund: Rentenversicherung in Zeitreihen 2018, S. 111). Es gilt also, bereits frühzeitig dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter sich in ihrem Arbeitsumfeld motiviert, sicher und gut aufgehoben fühlen. Nur so funktioniert eine gute Burnout-Prävention.
In der Schweiz durchgeführte Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass ein gut geregeltes Gesundheitsmanagement folgende Vorteile für Unternehmen mit sich bringt:
- Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeiter
- Höhere Motivation und Leistungsbereitschaft
- Geringere krankheitsbedingte Fehlzeiten
- Stärkere Mitarbeiteridentifikation
8 Tipps zur Burnout-Prävention am Arbeitsplatz
Um das Burnout-Risiko der Arbeitnehmer zu minimieren, ist es aus Arbeitgebersicht wichtig, das Mitarbeiterwohlbefinden zu steigern. Regelmäßige Umfragen können ein Stimmungsbild erzeugen und einen Eindruck davon vermitteln, wo im Unternehmen Handlungsbedarf besteht. Grundsätzlich lohnt es sich, für ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld die folgenden Aspekte zu berücksichtigen.
1. Realistische Ziele setzen
Damit die Mitarbeiter effektiv arbeiten können, ist es wichtig, dass der Arbeitgeber die Erwartungen und Ziele genau definiert – über den gesamten Employee Lifecycle hinweg. Dabei ist darauf zu achten, sowohl das Arbeitspensum als auch die Deadlines für Projekte realistisch zu halten. Außerdem sollte der Mitarbeiter über alle Tools und das Knowhow verfügen, um die Aufgabe erfolgreich meistern zu können.
2. Feedback geben und Wertschätzung zeigen
Regelmäßiges, transparentes und konstruktives Feedback hilft Mitarbeitern, ihre Arbeit zu verbessern und stärkt ihr Selbstvertrauen. Lob und Wertschätzung auszusprechen kann in vielen Fällen eine effektive Maßnahme der Burnout-Prävention sein.
3. Flexible Arbeitsmodelle
Ein wichtiger Faktor für die Burnout-Prävention ist die flexible Gestaltung von Arbeitszeit und -ort. Teilzeit-Angebote, Möglichkeiten zur Remote-Arbeit sowie eine Gleitzeitregelung ermöglichen Arbeitnehmern, ihre Arbeit an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.
4. Work-Life-Balance fördern
Um eine gute Work-Life-Balance zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass Arbeitnehmer sich nach ihrem Feierabend nicht mit der Arbeit beschäftigen müssen. Überstunden sind ebenso zu vermeiden wie arbeitsbezogene Nachrichten oder E-Mails in den Abendstunden, am Wochenende oder gar im Urlaub.
5. Vorbildfunktion von Führungskräften
Führungskräfte sollten das richtige Verhalten vorleben. Mit gutem Beispiel voranzugehen, bedeutet hier beispielsweise, nicht im Urlaub oder in der Mittagspause zu arbeiten. Dies ermutigt Mitarbeiter, das gleiche zu tun – und wirkt gleichzeitig als Burnout-Prävention für die Führungskräfte selbst.
6. Konflikte erkennen und lösen
Streitigkeiten oder stetig brodelnde Konflikte innerhalb eines Teams führen zu einem negativen Betriebsklima. Führungskräfte sollten solche Situationen frühzeitig erkennen, ihren Mitarbeitern zuhören und Schritte unternehmen, um Probleme zu lösen.
7. Unterstützung
In seinem Berufsalltag auf Schwierigkeiten zu stoßen bzw. kleinere oder größere Hürden bewältigen zu müssen, ist vollkommen normal. Hilfe anzunehmen oder gar aktiv zu suchen, sollte dabei kein Tabu darstellen. Um Burnout am Arbeitsplatz vorzubeugen, ist es Aufgabe des Arbeitgebers, technische wie inhaltliche Unterstützung zur Problembewältigung zur Verfügung zu stellen.
8. Interne Hilfsangebote und Fortbildungen
Ein wichtiger Punkt zur Burnout-Prävention ist die Bereitstellung von internen Beratungs- und Hilfsangeboten. Hier können sich Mitarbeiter Informationen rund um Themen wie psychische Gesundheit, Stressbewältigung oder Konfliktlösung einholen. Auch ein gesundheitsbezogenes Fortbildungsprogramm kann dazu beitragen, Fähigkeiten wie Zeitmanagement oder die Kommunikation von Problemen zu verbessern. Betriebseigene Sportangebote wie Pilates oder Yoga verschaffen Arbeitnehmern einen Ausgleich zum Arbeitsalltag.
Burnout-Prävention: Mitarbeiterbedürfnisse erkennen mit Qualtrics
Um Stresspotenziale ausfindig zu machen und gegen drohende Burnout-Erkrankungen Maßnahmen ergreifen zu können, lohnt es sich, regelmäßige Zufriedenheitsumfragen durchzuführen. Qualtrics XM unterstützt Unternehmen dabei, mithilfe von Mitarbeiterbefragungen und 360°-Feedback mögliche Schwachstellen innerhalb des Betriebs festzustellen und Vorgänge zu optimieren, um die psychische Gesundheit aller Mitarbeiter zu schützen.
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