Methoden der Marktforschung: Was ist eine Online-Befragung?
Die Online-Befragung ist eine beliebte internetbasierte Lösung, um bestehende und potenzielle Kunden und Mitarbeiter zu befragen. Der Online-Fragebogen wird dabei über ein entsprechendes Tool konzipiert und ist über einen Link erreichbar. Dieser lässt sich über unterschiedliche Kanäle schicken, um relevante Empfängergruppen zu erreichen. Diese werden z. B. per E-Mail, SMS oder auf einer bestimmten Website eingeladen, die Umfrage direkt online im Browser auszufüllen.
Umfrageteilnehmer können die Online-Befragung auf ihren persönlichen Endgeräten wie Computer, Smartphone oder Tablet bearbeiten. Damit ist es sowohl für die Interviewer als auch für die Teilnehmer besonders flexibel und einfach, eine Umfrage online durchzuführen.
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Online-Befragung: Vor- und Nachteile
Weg von Papier und Stift, hin zum Hyperlink: Die klassische Umfrage im Papierformat ist im Vergleich zur Online-Befragung deutlich arbeits-, zeit- und kostenaufwendiger. Die Umfragen im Internet sparen nicht nur viel Zeit und hohe Ausgaben für Druck und Versand, sondern auch wichtige Ressourcen wie Papier oder Personalkosten für das Interviewen und Auswerten. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, warum viele Unternehmen ihre Kunden und Mitarbeiter online befragen.
Die Vorteile von Online-Befragungen
- Echtzeitdaten: Die Antworten von Online-Befragungen sind unmittelbar verfügbar. Somit lassen sie sich direkt auswerten und gegebenenfalls aktualisieren. Stellt sich bereits während der laufenden Umfrage heraus, dass die Fragen einer Optimierung bedürfen, sind Anpassungen schnell vorgenommen. Zwischenergebnisse helfen Unternehmen weiterhin dabei, erste Trends von Beginn an zu erkennen.
- Qualität der Daten: Die gewonnenen Daten aus Online-Befragungen zeichnen sich oft durch eine hohe Qualität aus. Die Befragten antworten meist offener und ehrlicher, wenn sie alleine sind und sich nicht durch einen Interviewer beeinflussen lassen. Dieser Effekt verstärkt sich zusätzlich, handelt es sich um eine anonyme Online-Befragung. Dazu sorgen Kontrollskripte dafür, dass sich Fragen nicht überspringen lassen. Zu guter Letzt entfallen Fehler, die beim manuellen Erfassen und Übertragen von Offline-Daten in den Computer anfallen können. Die Antwort darauf, ob die Fragen sehr rasch beantwortet wurden oder ob sich die Befragten Zeit gelassen haben, kann ebenfalls ein Indiz für die Ergebnisqualität sein: Wenn die Umfrage besonders schnell durchgeführt wurde, lassen sich entsprechende Ergebnisse herausfiltern.
- Reichweite: Die Digitalisierung bringt immer mehr Online-Unternehmen hervor, deren Zielgruppen verstärkt im Internet aktiv sind. Per Telefon oder Post sind typische Internetnutzer wesentlich schwerer zu erreichen. Daher sollten Unternehmen ihre Marktforschungsmethoden anpassen und ihre internetaffinen Zielgruppen mit einer Online-Befragung Auch eine wesentlich höhere Reichweite ohne großen Aufwand ist mittels Online-Befragungen möglich.
- Automatisierung: Mithilfe von Programmierungen ist eine Automatisierung verschiedener Aspekte einer Online-Befragung möglich. Unter anderem lassen sich Kundengruppen nach ihrem Kaufverhalten definieren. Beispiel: Haben Kunden eine längere Zeit nichts bestellt, erhalten sie automatisch E-Mails mit einem Link zu einer individuell passenden Online-Befragung. So lässt es sich dem (nicht vorhandenen) Kaufverhalten dieser Kundengruppe auf den Grund gehen.
- Datenanalyse: Regelmäßige, automatisch erstellte Reports können die Ergebnisse einer Internet-Umfrage als Zwischenberichte grafisch darstellen. Auch Kennzahlen wie die Abbruchrate und der Zeitpunkt der Umfrageabbrüche lassen sich ausspielen. Diese geben Hinweise über die Qualität der Umfrage: Besteht die Online-Befragung aus mehreren Seiten, lässt sich genau ermitteln, bei welchem Themenblock die Umfrage frühzeitig beendet wurde und entsprechende Anpassungen vornehmen.
- Komplexität: Die Gestaltungsmöglichkeiten von online platzierten Umfragen sind groß. Es lassen sich sowohl kurze, auf ein Ziel fokussierte Befragungen, aber auch komplexe Befragungsabläufe mit mehreren Inhaltsebenen realisieren. Auch die Verwendung sämtlicher Fragetypen ist möglich. Zudem können Online-Befragungen simpel multimedial aufbereitet werden – mit Bildern, Videos oder auch Tondateien.
- Internationalisierung: Wenn sich ein Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus entwickeln möchte, ist es ratsam, den erweiterten Markt zu kennen. Online-Befragungen funktionieren orts- und zeitunabhängig und lassen sich mit geringem Aufwand international ausrichten – sowohl inhaltlich als auch Durch neu erworbenes Wissen über Kunden aus anderen Ländern, lassen sich Fragen laufend anpassen.
Die Nachteile von Online-Befragungen
Online-Befragung bringen auch einige Nachteile mit sich, die in erster Linie aus dem Fehlen eines Interviewers resultieren:
- Die Unternehmen erreichen lediglich Personen mit bekannter E-Mail-Adresse.
- Durch eine mangelnde Selbstselektion der Teilnehmenden kann eine eingeschränkte Repräsentativität entstehen.
- Durch die anonyme Befragungssituation besteht die Gefahr, dass die Umfrageteilnehmer unseriös antworten. Es lässt sich ebenfalls nicht kontrollieren, ob die Person, an die die Online-Befragung adressiert ist, diese auch tatsächlich beantwortet.
- Eine Mehrfachteilnahme lässt sich nicht immer verhindern.
Online-Befragung erstellen – Tipps für eine erfolgreiche Umfrage
Um die Vorteile zu nutzen und die Nachteile von Online-Befragungen bestmöglich zu umgehen, empfiehlt es sich, die folgenden Tipps zu beachten:
- Auch bei Online-Befragungen im Internet gilt es, die Grundprinzipien qualitativer Datenerhebung zu beachten. Es sollte von Beginn an klar sein, welche Daten von welcher Zielgruppe benötigt werden.
- Online-Befragungen eignen sich in erster Linie für Zielgruppen, die ohne Ausnahme über eine E-Mail-Adresse erreichbar sind und über einen Internetzugang verfügen. Die Kontaktdaten der Zielpersonen sollten darüber hinaus bekannt sein.
- Ein aussagekräftiger Einleitungstext hilft dabei, die Befragten zum Beantworten der Befragung zu bewegen.
- Es lassen sich grundsätzlich alle Fragetypen Offene Fragen sollten jedoch nur mit Bedacht und in Maßen eingesetzt werden, da der Aufwand für die Auswertung vergleichsweise hoch ist. Auch gilt es darauf zu achten, keine Suggestivfragen, neutrale Fragestellungen und keine doppelten Verneinungen zu nutzen.
- Das zufällige Generieren der Umfragestruktur (Randomisierung) kann dabei helfen, ein verfälschtes Antwortbild zu verhindern.
- Um eine hohe Abbruchrate zu vermeiden, sollte das Ausfüllen einer Online-Befragung nicht mehr als 10 bis 15 Minuten in Anspruch nehmen.
- Bei der Verwendung von Bild- oder Tondateien gilt es, auf schnelle Ladezeiten zu achten.
- Ein Pre-Test hilft Unternehmen dabei, das Interview-Design optimal zu gestalten und Fehler rechtzeitig zu entdecken.
Das richtige Tool für Online-Befragungen finden
Wer ohne Programmierungskenntnisse Online-Befragungen durchführen möchte, dem kann eine entsprechende Software helfen. Es gibt eine Vielzahl von Tools auf dem Markt. Je nach Anwendung und Zweck rücken dabei verschiedene Funktionen in den Vordergrund. Daher ist es sinnvoll, an dieser Stelle zu selektieren. Die folgenden Fragen können bei der Auswahl helfen:
- Sind nur simple Fragebögen oder auch detaillierte Fragenkonstrukte möglich?
- Wie nutzerfreundlich ist die Gestaltung der Online-Befragung?
- Welche Funktionen stehen zur Verfügung?
- Soll die Umfrage responsiv, also für Mobilgeräte optimiert sein?
- Welche Analyse-Tools sind in der Software enthalten?
- Lassen sich die Internet-Umfragen in eigene Systeme integrieren?
- Gibt es Targeting-Optionen, um Befragungen zu personalisieren?
Die Wahl der Software für Online-Befragungen hängt von den unternehmerischen Ansprüchen ab. Für kleinere Unternehmen kann ein reduziertes Tool ausreichend sein. Größere Firmen, die zudem expandieren wollen, sollten nach umfangreicheren Lösungen für Internet-Umfragen suchen.
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- Wahl aus über 100 verschiedenen Fragetypen.
- Anschauliche Auswertung der Daten in 30 unterschiedlichen Grafiktypen.
- Exportieren der Daten in die gängigen Programme und Softwareformate wie Word, Powerpoint oder SPSS.
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